Das Ziel jeder Psychotherapie ist eine Veränderung in der Lebensgestaltung der Patienten. In erster Linie wird eine Befreiung von oder zumindest eine Reduktion der beeinträchtigenden Symptomatik angestrebt.
Was ist Psychotherapie?
Im Verlauf des psychotherapeutischen Prozesses setzen sich Patienten intensiv mit sich und den Faktoren auseinander, die das psychische Leiden verursachen. Dadurch eröffnen sich den Betroffenen neue Möglichkeiten im eigenen Handeln und Erleben. Erfolgreiche Psychotherapie führt zu einer tiefgreifenden Veränderung in der Lebensführung. Seelisches Leiden kann dadurch gemindert oder geheilt werden.
Psychotherapie bedeutet immer Arbeit an sich selbst. Der Psychotherapeut steuert aufgrund seiner Fachkompetenz den psychotherapeutischen Prozess – abgestimmt auf die individuelle Problemstellung und in enger Zusammenarbeit mit den Patienten. Psychotherapie versteht sich als Anleitung zur Selbsthilfe, die die Patienten befähigt, kommende psychische Krisen besser und wenn möglich ohne professionelle Hilfe zu bewältigen. Die Wirksamkeit von Psychotherapie ist wissenschaftlich nachgewiesen und anerkannt. Was als psychische Krankheit oder Störung gilt, ist in international anerkannten Klassifikationen klar festgelegt.
Wann hilft Psychotherapie?
Psychische Krankheiten oder körperlich bedingte Krankheiten mit belastenden psychischen Auswirkungen können durch Psychotherapie erfolgreich behandelt beziehungsweise entscheidend beeinflusst werden. Störungen mit Krankheitswert, die durch Psychotherapie wirksam beeinflusst werden können, sind zum Beispiel:
- Depressionen
- Ängste (Panikattacken, Phobien)
- Psychosomatische Störungen (körperliche Erkrankungen, die durch seelische Faktoren beeinflusst werden)
- Zwangserkrankungen, Zwangshandlungen
- Traumata
- Stressbedingte Erkrankungen wie, z.B. Burnout
- Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen
- Abhängigkeiten / Suchtverhalten (Alkohol, Nikotin, Drogen, Tabletten)
- Essstörungen (Bulimie, Magersucht)
- Schwere psychische Störungen (Schizophrenie und schwere affektive Störungen)
- Persönlichkeitsstörungen
- Seelisch bedingte Störungen von körperlichen Funktionen wie z.B. Schlafstörungen, sexuelle Störungen
Auch bei der Nachsorge, Rehabilitation und Begleitung von schweren körperlichen oder chronischen Erkrankungen kann Psychotherapie Menschen darin unterstützen, die psychischen Folgen lebensbedrohlicher Erkrankungen zu bewältigen.
Wie lange dauert Psychotherapie?
Je früher eine psychische Störung behandelt wird, desto kürzer und erfolgreicher ist in der Regel die psychotherapeutische Behandlung. Die Dauer der Psychotherapie orientiert sich an den Fortschritten der Behandlung
Das Psychologieberufe-Gesetz (PsyG)
Mit dem am 01. April 2013 in der Schweiz in Kraft getretene PsyG wurde die psychologische Aus- und Weiterbildung harmonisiert und auf hohem Niveau festgelegt. Das PsyG beinhaltet unter anderem einheitliche Vorgaben und klare Qualitätskriterien für die Ausbildung psychologischer Psychotherapeuten.
Auch die Vorgabe, wer Psychotherapie ausüben darf, ist im PsyG schweizweit geregelt. Die Titel Psychologe und Psychotherapeut sind geschützt. Psychotherapie anbieten und sich als Psychotherapeut bezeichnen darf nur, wer über einen eidgenössisch anerkannten Weiterbildungstitel verfügt. Das PsyG gewährleistet, dass nur fachlich bestqualifizierte Spezialisten Psychotherapie anwenden dürfen.
Als eidgenössisch anerkannter Psychotherapeut bin ich aufgrund meiner Aus- und Weiterbildung fachlich und juristisch befähigt, eigenverantwortlich Behandlungen bei psychischen Störungen und psychosomatischen Beschwerden durchzuführen.
Im Gegensatz zu ärztlichen Psychotherapeuten ist es mir als psychologischer Psychotherapeut nicht gestattet, Arztzeugnisse auszustellen oder Medikamente zu verschreiben. Mit Ihrem Einverständnis stimme ich meine Behandlung jedoch sehr gerne mit den Sie behandelnden Ärzten (Hausarzt, Fachärzte) ab.
Systemische Psychotherapie
Der Fokus der systemischen Therapie liegt auf dem sozialen Kontext psychischer Probleme. Deshalb werden häufig die Mitglieder des für den Patienten bedeutsamen sozialen Systems in die Therapie einbezogen. Die Therapie fokussiert auf die Interaktionen zwischen Mitgliedern der Familie oder des Systems und deren weiterer sozialer Umwelt.
Die Familie ist dabei ein wesentlicher, aber nicht der alleinige und auch nicht immer der wichtigste soziale Kontext psychischer Probleme. Orientiert an einem offenen Familienkonzept beschränkt sich die therapeutische Arbeit nicht allein auf biologisch oder juristisch definierte Familien und Paare, sondern schliesst neben Partnern / Eltern, Kindern und zuweilen anderen Verwandten (z.B. Grosseltern) auch weitere für die Problemlösung wichtige Bezugspersonen und das professionelle Helfersystem (Ärzte, Therapeuten, Sozialarbeiter, Lehrer, u. a.) in die Behandlung ein. Sie werden entweder direkt und / oder indirekt durch spezielle Fragetechniken zu ihrem Verhalten, mutmasslichem Erleben und ihren Wünschen und Absichten systematisch in die Therapie einbezogen.
Die systemische Therapie hat sich bei der Behandlung sämtlicher psychischer Störungsbilder bewährt.
Schmerzpsychotherapie
Wer unter chronischen Schmerzen leidet, sucht in der Regel zunächst im somatischen Behandlungsfeld Hilfe und Unterstützung. Doch häufig ist dieser Weg bei chronischen Schmerzproblemen nicht ausreichend und effektiv. Viele Behandlungsversuche mit oft unzureichendem Erfolg können langfristig zu Frustrationen und Folgeproblemen in anderen Lebensbereichen führen. Diese Beeinträchtigungen können sich wiederum ungünstig auf die Schmerzsymptomatik auswirken. Schmerzen sind kein rein somatisches Geschehen, sondern mitgeprägt und beeinflusst durch psychologische Phänomene wie die gedankliche und emotionale Bewertung, individuelle Erfahrungen und Bewältigungsstrategien. Unter Schmerzen zu leiden, ist keine psychische Störung. Schmerzen sind ein Teil des Lebens und der Lebenserfahrung. Schmerzen haben Folgen, die wiederum die Schmerzen beeinflussen können im –sinne einer Verstärkung und Chronifizierung.
Mit Hilfe der Schmerzpsychotherapie werden speziell diese Mechanismen betrachtet und bearbeitet, die einen besseren Umgang mit den Schmerzen sowie eine Verbesserung des psychischen Wohlbefindens und der Lebensqualität zu ermöglichen, da häufig eine Schmerzfreiheit nicht erreicht werden kann.